Betriebliche Altersversorgung aus Unternehmersicht
 

Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen müssen sich darauf einstellen, von ihren Mitarbeitern zur Einrichtung einer betrieblichen Altersversorgung aufgrund des Rechtsanspruches auf Entgeltumwandlung gemäß § 1a BetrAVG verpflichtet zu werden. Die Umsetzung des Rechtsanspruches erfolgt dabei auf verschiedenen Entscheidungswegen. Der ArbG hat bei der Auswahl des Durchführungsweges grundsätzlich das Recht, die Direktversicherung, die Pensionskasse und/oder den Pensionsfonds (= externe Durchführungswege) vorzugeben. Bietet er eine Pensions- bzw. Direktzusage oder eine Unterstützungskasse an, kann der ArbN ablehnen. Bietet er keinen der drei externen Durchführungswege an, kann der ArbN den Abschluss einer Direktversicherung verlangen. Die Auswahl des Versorgungsträgers erfolgt wiederum durch den ArbG. Der ArbN kann im Rahmen der vom ArbG vorgegebenen Durchführungswege die steuerliche Förderung nach § 10 a EStG, die sog. „Riester-Förderung“ verlangen. Aus Sicht des ArbG ist es von großer Bedeutung, ein Versorgungsmodell zu wählen, welches den Mitarbeitern und vor allem dem Unternehmen selbst die besten Vorteile bietet. Folglich stellt sich aus dieser Perspektive die Frage nach den betriebswirtschaftlichen Auswirkungen hinsichtlich der Aufrechterhaltung bzw. Neueinrichtung eines Versorgungswerkes. Gerade im Hinblick auf die allgemeine wirtschaftliche Situation und dem daraus resultierenden Wettbewerbsdruck sehen sich immer mehr Unternehmen gezwungen, arbeitgeberfinanzierte Sozial- bzw. Nebenleistungen zu kürzen. Jedoch ist generell zu beachten, dass sich durch die Verpflichtung auch gleichzeitig Chancen bezüglich der Einrichtung eines Versorgungswerkes für den ArbG ergeben. Neben der Steigerung der Unternehmensattraktivität, der damit verbundenen Arbeitszufriedenheit und erhöhten Produktivität können sowohl die Fluktuationskosten durch die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen als auch Sozialversicherungsbeiträge durch die Bruttolohnumwandlung á la „Eichel“ gesenkt werden.

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